Bei blauem Himmel, Sonnenschein und Windstille raus, der Sonntagslauf steht an, das Thermometer sagt +5°C, ok, das ist voll in der Morgensonne, aber dass es tatsächlich -6°C sind, merke ich erst draußen. Aber wärmere Sachen überziehen will ich nun auch nicht mehr. Ich laufe los Richtung Stadtwald, durchquere die ein oder andere kleine Wohngegend, Uppsala liegt hinter mir und ich bin in der weiten Natur. Die Sonne blendet leicht, als ich Richtung Ost zum Frysån (Fluss) laufe. Der Boden ist fest vereist, teils rutschig, meist aber ok. Auf dem Rückweg geht es einige Kilometer einen kleinen Fussweg direkt am Fluss entlang. Das Wasser glitzert fast so intensiv wie der Schnee. Eine dünne Eisschicht liegt über den Bäumen, eine Hand voll Leute kommt mir entgegen - ansonsten nichts, Stille.
So begann mein heutiger Sonntag. Einmalig, ich sage es euch, ein Genuss für all diejenigen, die Natur und Winteridylle mögen. Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei. Nachmittags in Uppsala machte ich jedoch einige Bilder, denn das Wetter überzeugte mich, etwas Sightseeing zu machen.
Das weitere Highlight dieser Woche war die international Gasque für die Austauschstudenten am Freitag. Eine Gasque ist ein traditionelles Dinner; Dresscode ist ein Muss. Nach einem Sektempfang findet man seinen Platz, ein Käsekuchen zur Eröffnung und einer zum Dessert. Als Hauptspeise gibt's Rehfleisch, Kartoffelscheibchen und Alibi-Gemüse leider lauwarm (Vegetarier, wie ich, bekommen was anderes. Ich weiß aber nicht was es war). Naja, das Essen ist, obwohl es ein Dinner ist, nicht die Hauptsache, denn eigentlich wird alle 5min ein Lied gesungen, nach einer bestimmten Regel geprostet und ein Programm aus Chor, Geigergruppe und Reden bilden den Rahmen. Alles ist eher belustigend und nicht ernsthaft, es geht ums Amüsante. Die Sitzordnung ist so, dass zur linken und gegenüber jeweils eine Frau sitzt. Rechter Hand sitzt "meine" Frau, denn der rechte Sitznachbar ist der Gasque-Partner. Glücklich wie ich bin, existierte meine nicht. Was daran lag, dass man ihr zwei Sitzplätze zugewiesen hatte und aufteilen geht schlecht. So übernahmen kurzerhand andere Damen des Tisches Veronikas Rolle und wechselten sich ab. Die Gespräche mit den anderen Studenten waren unterhaltsam, wir lachten viel und ich lernte (wieder mal) Neues über freme Länder. Später am Abend wurde der Saal für die After-Party geräumt, so konnte man die Kalorien des Käsekuchens wieder abtanzen. Mir hat die Gasque gut gefallen und ich bin sicher ich werde bald wieder zu einer weiteren gehen. Zum einen ist es schwedische Kultur, zum anderen eine sehr gute Weise neue Leute kennen zu lernen und etwas über andere Fächer, Länder, Sitten.... zu erfahren.
Sonntag, 1. März 2009
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