Ohne vorher jemanden aus der "Reisegruppe Tallinn" gekannt zu haben, machte ich mich am Freitag Nachmittag zum Bahnhof in Uppsala auf. Die Tallinn-Fahrt organisiert vom International Committee, bedeutete eine Multi-Nationen-Tour (12 bei 20 Teilnehmern) und so war ich hoffnungsvoll, dass es spaßig wird, die anderen offen sind und es ein gutes Wochenende wird. Am Anleger der MS Romantiker war ich erstmal positiv überrascht. Ich hatte nicht ein so großes Schiff erwartet. Ich habe schon Schiffe gesehen und bin auch schon mal auf dem ein oder anderen Boot mitgefahren, aber eine Übernachtung an Bord, das war Premiere. Komfortabel gebettet in einer vier-Mann Kabine, die jedoch sauber und neu, wie das ganze Schiff war (Jg. 2002), verbrachten wir erstmal einige Zeit in der Sonne auf dem Oberdeck. Die Ausfahrt in Stockholm und das Passieren diverser Inseln ist ein Schmackerl für das Auge. Da alle unsere Kabinen benachbart waren, stellte sich, nachdem der (immer noch teure, da Marken) Alkohol gekauft war, schnell eine gemütlich, lustige Stimmung auf Deck 5 ein. Die Tonlage wurde schräger und schräger, die Lautstärke höher und höher und die Bewegungen des ein oder anderen "spontaner". Persönlich bin ich als von mir überrascht, dass ich doch recht viel vertrage. Eine 3/4 Flasche Malibu und ich war immer noch fit - und das, obwohl ich eher der Nicht-Trinker bin. Wie auch immer, irgendwann landeten wir alle auf der Tanzfläche der bordeigenen Minidisco.
Glücklicherweise hatte unsere Kabine kein Fenster und so dauerte auch erst etwas bis ich am Samstag Morgen das diesige Meereswetter bei rund 0°C erblickte. Netterweise beruhigte mich die Durchsage, dass es in Tallinn klar und kalt sein sollte, dann aber wieder. So war es auch und wir konnten Tallinn bei strahlend blauem Himmel erkunden. Zwei Mal stoppten wir in einem Cafe. Wir, das waren, neben mir, zwei kanadische (edit in honor of Holly ;-) )und ein australisches Mädel. Wobei eine der drei praktischerweise eine Freundin in Tallinn hatte und wir so eine exklusive Stadtführung bekamen. Die Stunden vergingen in der faszinierenden Altstadt schnell. Selten war ich von einer Stadt so begeistert. Die Altstadt ist ein wahres Schmuckkästchen und wirkt keineswegs wie die Innenstadt einer 400tsd. Einwohner-Stadt. Bevor wir am frühen Abend wieder an Bord gingen, deckten wir uns noch etwas mit Lebensmitteln ein. Gestärkt und etwas ausgeruht ging dann ein wahrer Tanzmarathon los. Erstmal offerierte das Bordprogramm einen Sambo-Kurzkurs - gemacht! Dann liesen wir uns von einer Liveband und einer Sambagruppe samt Tänzerinnen unterhalten. Letztere sollte die Passagiere in das Caribbean-Nights-Gefühl versetzen, unter dem die Cruise stand. Nachdem die Tanzfläche dort abgetanzt war, ging's weiter in die Disco und als ich mich dann so gegen 3Uhr nach 7Stunden feiern im Bett wiederfand, war ich ordentlich platt. Die Tallinnfahrt war definitiv ein Ereigniss. Kulturell, denn ich habe ein neue Stadt und ein neues Land bereist. Gesellschaftlich, da ich mit den drei Mädels sich noch die ein oder andere Party (Valborg, Gask, Club) besuchen werde und "schwedisch", da ich seit diesem Wochenende weiß, dass ein Tax-free Shop, der zu 70% alkoholische Getränke verkauft, für Schweden so etwas ist, wie für ein Kleinkind Weihnachten oder einen Läufer die neue Bestzeit!
Die einzige negative Erfahrung, die ich machen musste, war ein Hilter-Gruß, der mir von einem jungen Mann zu später Stunde entgegengeschmissen wurde. Naja, störte mich dann kurz, aber eigentlich auch nur, weil es doch schade ist, dass die Geschichte, welche nun nichts mit mir persönlich zu tun hat, scheinbar immer noch gerne zur Provokation aufgegriffen wird. Ich hab mich natürlich, friedlich wie ich bin, nicht provozieren lassen.
Zurück in Uppsala und mit einem guten Kaffee gestärkt genoss ich die Sonne bei einem Lauf noch etwas und hatte am späten Nachmittag noch ein Versprechen einzulösen. Die Mädels hatten mich überzeugt zum Body-Tone Kurs ins Fitnessstudio zu kommen. Auf meine Frage nach anderen männl. Teilnehmern gab's eine beruhigende "Ja, da sind immer andere Männer" Antwort - tja, Pustekuchen. Klaus zwischen 40 Frauen (das ist der gute Teil) und mit ordentlichen Problemen in der Coreografie (depremierende Teil). Aber ich hab 75min durchgehalten inkl. Muskelkater am Montag!
Mittwoch, 22. April 2009
Mittwoch, 15. April 2009
Stockholm - eine Reise wert
Nicht ohne Grund zählt Stockholm zu eine der sehenswertesten Städte Europas oder gar der Welt. Nachdem ich nun meine ersten drei Monate hier bald um habe, sollte es Zeit sein, mal die weite Reise von 40min Zug/ 60min Bus auf mich zu nehmen. Andere Studenten waren bereits mehr als erstaunt, dass ich bisher noch nicht in Stockholm war.
Eigentlich wollte mich eine Bekannte begleiten, jedoch hatte sie dann doch bis nachmittags im Labor zu tun. Nun ja, nachdem ich morgens 24km gelaufen bin und hin und her überlegte, ob ich nach Stockholm fahren soll oder nicht, entschied ich mich für ja. Der Bus den ich nehmen wollte fuhr leider nicht, da blieb nur die zwar schnellere aber auch teuere Zugfahrt. In Stockholm angekommen, zeigte sich Petrus freudlicher als in Uppsala. Der ein oder andere Sonnenstrahl konnte die Wolken durchdringen und später zeigte sich gar der blaue Himmel.
Da ich keinen festen Plan hatte, was ich eigentlich so machen will, lief ich einfach drauflos. Nachdem der erste Eindruck etwas dempremierend war, weil die unmittelbare Gegend um den Bahnhof herum nicht der Schmuckkästchen Stockholms ist, begeisterte mich die Altstadt umso mehr. Stockholm ist eine Stadt der Inseln und so kommt Brücke um Brücke und immerwieder ist ein idyllischer Blick aufs Wasser zu erhaschen.
Im alten Teil Stockholm sties ich auf eine deutsche Kirchengemeinde, die dort auch ihre eigene Kirche seit dem 17Jhd. hat. Neben vielen kleinen Gassen und Cafes die zum verweilen einladen, prägt das Kopfsteinpflaster die Altstadt. Ansich finde ich Kopfsteinpflaster super, jedoch wurde mir etwas anders als ich an den Marathon denken musste und ich mich schon bei 35km mit dem buckeligen Steinen kämpfe sah. Da muss ich erstmal noch die Strecke etwas online studieren, um mich wieder zu beruhigen ;-)
Anschließend ging ich die Einkaufstraße entlang und guckte einfach etwas rum. Einige Fotos mit Eindrücken sind hier:
Auf der Rückfahrt, diesmal mit dem Bus, habe ich noch zwei nette Thüringer kennengelernt. Und vor sieben war ich wieder in Flogsta, genug Zeit um noch eine Runde Schwimmen zu gehen, was ich dann auch machte und erstmals die dazugehörige Sauna testete.
Eigentlich wollte mich eine Bekannte begleiten, jedoch hatte sie dann doch bis nachmittags im Labor zu tun. Nun ja, nachdem ich morgens 24km gelaufen bin und hin und her überlegte, ob ich nach Stockholm fahren soll oder nicht, entschied ich mich für ja. Der Bus den ich nehmen wollte fuhr leider nicht, da blieb nur die zwar schnellere aber auch teuere Zugfahrt. In Stockholm angekommen, zeigte sich Petrus freudlicher als in Uppsala. Der ein oder andere Sonnenstrahl konnte die Wolken durchdringen und später zeigte sich gar der blaue Himmel.
Da ich keinen festen Plan hatte, was ich eigentlich so machen will, lief ich einfach drauflos. Nachdem der erste Eindruck etwas dempremierend war, weil die unmittelbare Gegend um den Bahnhof herum nicht der Schmuckkästchen Stockholms ist, begeisterte mich die Altstadt umso mehr. Stockholm ist eine Stadt der Inseln und so kommt Brücke um Brücke und immerwieder ist ein idyllischer Blick aufs Wasser zu erhaschen.
Im alten Teil Stockholm sties ich auf eine deutsche Kirchengemeinde, die dort auch ihre eigene Kirche seit dem 17Jhd. hat. Neben vielen kleinen Gassen und Cafes die zum verweilen einladen, prägt das Kopfsteinpflaster die Altstadt. Ansich finde ich Kopfsteinpflaster super, jedoch wurde mir etwas anders als ich an den Marathon denken musste und ich mich schon bei 35km mit dem buckeligen Steinen kämpfe sah. Da muss ich erstmal noch die Strecke etwas online studieren, um mich wieder zu beruhigen ;-)
Anschließend ging ich die Einkaufstraße entlang und guckte einfach etwas rum. Einige Fotos mit Eindrücken sind hier:
Auf der Rückfahrt, diesmal mit dem Bus, habe ich noch zwei nette Thüringer kennengelernt. Und vor sieben war ich wieder in Flogsta, genug Zeit um noch eine Runde Schwimmen zu gehen, was ich dann auch machte und erstmals die dazugehörige Sauna testete.
Sonntag, 12. April 2009
30km Natur
Erstmal Frohe Ostern! Noch 6 Wochen dann ist der Stockholm Marathon, daher sollte ich nun mal wenigstens den ein oder anderen wirklich langen Lauf ins Training einbauen. In den Tagen vor Ostern wird Uppsala mehr durch schönes Wetter als durch viel Studentenleben geprägt. Viele Studenten sind in die Heimat gereist, die Geschäfte haben (im Gegensatz zu Deutschland) zwar geöffnet, aber deutlich kürzer, Familien spazieren über die Wiesen, Walker stöckeln den Wald zugrunde und auch die letzten Winterschläfer sind erwacht. Am Mittwoch musste ich schon "leiden" und statt Sport an der frischen Luft, konnte ich im Cafe draußen sitzen. Der Grund, mein Weisheitszahn musste raus und somit kein Sport. Glücklicherweise ging alles problemlos und Donnerstag konnte wieder gerannt werden.
Nun heute am sonnigen Ostersonntag sollen es also die 30km werden. Die Motivation für diese Einheiten hält sich bei mir offen gesagt in Grenzen, aber es hilft ja nix. Damit ich wenigsten ein reales Ziel habe, suche ich mir ein Städchen südlich von Uppsala aus, was laut Routenplaner 24km entfernt ist. Der Weg durch Wald und entlang eines Flusses sollte etwas länger sein und so kam ich auch auf exakt 31km. Nachdem ich gestern bereits zum ersten Mal komplett in Kurz gelaufen bin, konnte ich meine Haut heute wieder bräunen. Mit Kamera, Schlüssel und Kreditkarte aufgerüstet geht's gegen Mittag los. Die ersten 13 km kenne ich schon, es geht entlang eines kleinen Flusses, welcher in den Mälaren(-see) mündet, mit Sicht auf den See führt ein Pfad am Ufer entlang und dann geht's am Ostufer entlang gen Süden. In dieser Gegend war ich noch nicht, aber eine wenig befahrene Straße mit einigen schönen Aussichten bietet sich an und führt direkt nach Knivsta - jener Ort, wo ich auf einen Kiosk und eine Busverbindung nach Uppsala hoffe.
Ingesamt dauert meine "Reise" (31km, 252m pos. Steigung) 2:20:55 Std., das macht einen Schnitt von 4:32 min/km, wobei ich alle zehn Kilometer die Zwischenzeit genommen habe (0-10: 4:44min/km ; 10-20: 4:32min/km ; 20-30: 4:23min/km). Damit bin ich zufrieden, habe meine "Lang-Lauf-Pflicht" erfüllt und konnte mich getrost nachmittags noch etwas am Fluss in Uppsala in die Sonne hauen.
Nun heute am sonnigen Ostersonntag sollen es also die 30km werden. Die Motivation für diese Einheiten hält sich bei mir offen gesagt in Grenzen, aber es hilft ja nix. Damit ich wenigsten ein reales Ziel habe, suche ich mir ein Städchen südlich von Uppsala aus, was laut Routenplaner 24km entfernt ist. Der Weg durch Wald und entlang eines Flusses sollte etwas länger sein und so kam ich auch auf exakt 31km. Nachdem ich gestern bereits zum ersten Mal komplett in Kurz gelaufen bin, konnte ich meine Haut heute wieder bräunen. Mit Kamera, Schlüssel und Kreditkarte aufgerüstet geht's gegen Mittag los. Die ersten 13 km kenne ich schon, es geht entlang eines kleinen Flusses, welcher in den Mälaren(-see) mündet, mit Sicht auf den See führt ein Pfad am Ufer entlang und dann geht's am Ostufer entlang gen Süden. In dieser Gegend war ich noch nicht, aber eine wenig befahrene Straße mit einigen schönen Aussichten bietet sich an und führt direkt nach Knivsta - jener Ort, wo ich auf einen Kiosk und eine Busverbindung nach Uppsala hoffe.
Ingesamt dauert meine "Reise" (31km, 252m pos. Steigung) 2:20:55 Std., das macht einen Schnitt von 4:32 min/km, wobei ich alle zehn Kilometer die Zwischenzeit genommen habe (0-10: 4:44min/km ; 10-20: 4:32min/km ; 20-30: 4:23min/km). Damit bin ich zufrieden, habe meine "Lang-Lauf-Pflicht" erfüllt und konnte mich getrost nachmittags noch etwas am Fluss in Uppsala in die Sonne hauen.
Samstag, 4. April 2009
OL-Premiere
Auf http://www.orientering.se/ lässt sich prima heraus finden, wo der nächste Orientierungslauf stattfindet. Die Schweden sind die "Erfindernation" dieser Sportart. Da ich die Idee schon seit einiger Zeit im Kopf hatte, bot sich der OL in Länna, rund 20 km westlich von Uppsala, an. So versuchte ich die schwedische Veranstaltungs Homepage zu verstehen und schrieb zur letzten Sicherheit eine E-Mail an den Veranstalter. 10 Uhr Samstagmorgen, Buslinie 809, und dann sind's lediglich noch 200 m bis zur Anmeldung. Am Abend vorher lese ich mir noch fix die grobe Idee von OLs bei Wikipedia durch und dann ging's heute früh los. Als ich aus dem Bus aus stieg, merkte ich schnell, dass OLs wirklich Volkssport sind. Viele, viele Leute, vom jungen Schüler bis zum gemütlichen Rentner, Frau und Mann. Ich wundere mich etwas, dass viele Läufer einen speziellen Rucksack hatten, oder einen Campingstuhl mit sich rumschleppten. Nachdem ich dort heute die ganze Zeit gestanden habe, weiß ich wieso. Da ist keine Turnhalle oder einige Bierzeltgarnituren, wer sitzen will, bringt den Stuhl mit. Wiedermal werde ich positiv von der Gelassenheit und Hilfsbereitschaft der Schweden überrascht. Ich als totaler Neuling, kannte weder die Klasseneinteilung, noch wo man wann und wie startet und was man alles sonst so braucht. Nun eine Kurzeinführung in das Wichtigste, die Karte, bekomme ich bei der Anmeldung, leider sind da doch recht viele Symbole und Hinweise abgedruckt, die ich mir nicht so fix merken kann. Naja, wird auch ohne klappen, ist meine Devise. Ich melde mich für den Ö8 Parcours an, was bedeutet: 4,75 km, wenn man alle Check-Punkte gerade verbindet, 2 Std. oberes Zeitlimit, die Check-Punkte sind etwas "versteckt" und Ö steht für "öppen klass"(offene Klasse, also ohne Wettkampfcharakter). Der Herr an der Anmeldung meint, ob ich wirklich die längste Distanz wählen will - beim ersten Mal. Aber für ihn ist nur wichtig, dass ich nach 2 Std. wieder im Ziel auschecke, ob ich alle Punkte angelaufen habe oder nicht. Runde die Hälfte wären schon ok, so seine Worte. Im Notfall immer gen Norden, dort kreuzt eine Straße.
Amüsiert von den sehr komfortablen Toilettenzelten, kaufe ich mir noch einen Kompass und Kniestrümpfe, da Beinkleidung wegen der Büsche und Dornen Pflicht ist. Am Start bekomme ich eine Karte in die Hand gedrückt und kann los laufen. Ich warte bis eine andere Startergruppe startet. Aber die rund 10 Läufer sind nach 200 m alle verstreut. Nun muss ich alleine die Punkte finden und mich orientieren. Mir wird schnell klar. Dieser Sport ist erstmal vom Orientieren bestimmt, laufen ist zweitrangig. Meine Spikes kratzen sich einige Felsen hoch und runter, durchwaten das ein oder andere Moor und einige Riesenpfützen. Zwischendrin felsige Waldböden, undurchdringbare Buschwände, letzte Schneereste und so sind die Füße nach 3 min klitschnass. Alle paar Meter Stopp und der Versuch irgendwelche markanten Punkte auszumachen, oft ohne Erfolg. Dennoch finde ich alle Check-Punkte mehr oder weniger schnell - ob auf allen Vieren oder mit einem mutigen Sprung von einer kleinen Felswand, da der Weg drumherum zu weit ist. Äste im Gesicht, immer wieder kreuzen andere Läufer meinen Weg, Freude wie ein Kleinkind, wenn ich den Check-Punkt finde und ein gesäufztes "Scheiße", falls sich dieser als der einer anderen Route herausstellt. Ins schwitzen komme ich, auch wenn meine GPS Uhr nach 1:26 Std. "nur" 7.2 km anzeigt - aber was für Kilometer, denke ich mir! Es ist ein großer Spaß und sicher bin ich bald wieder dabei! Die Verletzungsgefahr ist recht hoch, aber erinnert euch mal an Schnitzeljagden in der Kindheit zurück, je trickreicher, desto besser ;-)
Amüsiert von den sehr komfortablen Toilettenzelten, kaufe ich mir noch einen Kompass und Kniestrümpfe, da Beinkleidung wegen der Büsche und Dornen Pflicht ist. Am Start bekomme ich eine Karte in die Hand gedrückt und kann los laufen. Ich warte bis eine andere Startergruppe startet. Aber die rund 10 Läufer sind nach 200 m alle verstreut. Nun muss ich alleine die Punkte finden und mich orientieren. Mir wird schnell klar. Dieser Sport ist erstmal vom Orientieren bestimmt, laufen ist zweitrangig. Meine Spikes kratzen sich einige Felsen hoch und runter, durchwaten das ein oder andere Moor und einige Riesenpfützen. Zwischendrin felsige Waldböden, undurchdringbare Buschwände, letzte Schneereste und so sind die Füße nach 3 min klitschnass. Alle paar Meter Stopp und der Versuch irgendwelche markanten Punkte auszumachen, oft ohne Erfolg. Dennoch finde ich alle Check-Punkte mehr oder weniger schnell - ob auf allen Vieren oder mit einem mutigen Sprung von einer kleinen Felswand, da der Weg drumherum zu weit ist. Äste im Gesicht, immer wieder kreuzen andere Läufer meinen Weg, Freude wie ein Kleinkind, wenn ich den Check-Punkt finde und ein gesäufztes "Scheiße", falls sich dieser als der einer anderen Route herausstellt. Ins schwitzen komme ich, auch wenn meine GPS Uhr nach 1:26 Std. "nur" 7.2 km anzeigt - aber was für Kilometer, denke ich mir! Es ist ein großer Spaß und sicher bin ich bald wieder dabei! Die Verletzungsgefahr ist recht hoch, aber erinnert euch mal an Schnitzeljagden in der Kindheit zurück, je trickreicher, desto besser ;-)
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