Da kann ich mich endlich mal glücklich schätzen Physik zu studieren, denn wäre ich der super Ökolebensweise verfallen, hätte ich die rund 70 km nach Östhammer heute nicht auf mich genommen. Der Grund: Forsmark! Richtig, das Kernkraftwerk welches in den vergangenen Jahren hin und wieder heruntergefahren werden musste. Zum einen ist mein Vertrauen in die schwedische Ingenieurskunst (wahrscheinlich auch mit dt. Beteiligung) ausreichend, zum anderen sind 70 km im Falle eines GAUs ehe so gut wie nix. Als Sponsor auf der Startnummer ist es allemale "energiespendend" ;-)
Heute hatte ich dann gleich nochmal Glück, dass ich von Ran, meiner chinesischen Nachbarin, begleitet wurde. Sie sagte, sie sei ein "lucky star" und wahrscheinlich nur deswegen stoppte der Busfahrer nocheinmal extra, um auch uns mitzunehmen. Nach über einer Stunde Busfahrt durchs nirgendwo, das gelegentlich durch kleine Dörfer unterbrochen wurde, erreichten wir Östhammer. Östhammer ist keine Metropole, nicht einmal eine Stadt, Städtchen ist sicherlich zutreffend. Der Himmel ist grau, der Schnee bleibt bei um 0°C gerade so liegen und die Örtlichkeiten im Allgemeinen erinnern wirklich an einen Volkslauf. Das ist es dann auch, noch sind die Ergebnisse nicht online, daher weiß ich nicht, wieviele Läufer es letztlich waren, vielleicht gut 100?! Einige hatten den Vorteil nach 7,15 km auszusteigen, das war die kürzere Distanz, die meisten liefen den Kurs zweimal (also 14.3km). Nach einem Kaffee, bin ich positiv von den Umkleidekabinen überrascht, dann geht's auch schon zum Warmlaufen. Ran findet alles eher belustigend, sie hat noch nie so etwas wie einen Volkslauf gesehen und wundert sich über Nervösität, manchen älteren Läufer und warum man das überhaupt macht. Tja, warum..... das kann ich ihr nicht stichhaltig erklären, und begebe mich mit den Worten: " in knapp 1Std. bin ich gesprächiger" zur Startlinie. Ein Schuss und...... welch Wunder, die Schweden sind noch schlechtere Starter als ich. Die ersten 200m bin ich Erster!
Das ändert sich natürlich und nach rund 1km finde ich mich an 8. Position wieder. Die Strecke geht teils über Radwege, teils direkt über die Straße, soviel Verkehr ist hier ehe nicht. Meist liegt kein Schnee mehr auf der Strecke, nur der Kies (gegen die Eisglätte) nimmt etwas Kraft. Total flach ist der Kurs nicht, wellig ist vielleicht die beste Betitelung, ich merke schon jeden Anstieg und das die Beine beim Bergablauf leichter rollen. Nach der ersten Runde, das gleiche Bild, meine Gedult zahlt sich aus. Ich kann (ich glaube) zwei Läufer überholen und die letzten 2 km nochmal etwas beschleunigen. Nach 52:24 min überquere ich die Ziellinie; macht im Schnitt 3:40min/km. Damit bin ich zufrieden, und merke das noch was machbar ist, bis zum Stockholm Marathon.
Dusche, Kaffee, Busfahrt und mit dem Rad zurück nach Hause, das war's! Ein guter Samstag, Ran gefiel es auch, und gleich kann ich meine verbleibende Energie bei einer Korridorparty auslassen. Dank Alkoholversorgung (danke an meine werten Eltern!) könnte ich mich vielleicht auch abschießen - mal sehen!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Super Leistung, Glückwunsch zu deiner gutenn Plzierung.
AntwortenLöschenIch wäre froh wenn ich 4:30min/KM auf 15KM halten könnten.
Feier nicht zuviel der Alk legt sich auf die Hüften und dann kann dir nur noch Pam A. helfen
Herzlichen Glückwunsch zum gelungenen ersten Wettkampf in Schweden! Läuft ja wirklich gut wie es aussieht, bin gespannt auf deinen Stockholm-Marathon.
AntwortenLöschenDas ist ja was! Der Klaus laeuft auch bei Eiseskaelte noch schnell. Haette ich mir aber natuerlich denken koennen.
AntwortenLöschenEs freut mich natuerlich besonders zu sehen, dass Du nun auch gerne Rad faehrst.
Schoene Gruesse aus Duisburg, Daniel.