Samstag, 17. Januar 2009

Leere, rote Häuser, viel Natur und nicht-endenwollende Autobahnen

Nun da ich mich bereits in Deutschland in den letzten Wochen an kühles, nordisches Wetter gewöhnen konnte, erwarte ich diesbezüglich keine Schock. Am meisten habe ich eigentlich bei unfreiwilligen Extrawatezeit in Dortmund die Kälte gespürt, dafür war der Bus – der mich letztlich doch gen Norden mitnahm – saunawarm.

22 Stunden lang hatte ich Zeit langsam an Schweden und von Bochum weggeführt zu werden. Als der Bus so gegen 3 Uhr im dunkel(en)-Deutschland auf die Scandlines Fähre für erreichte ich das Deck noch so passend, dass ich den verschwindenen Hafenlichtern nachsehen konnte. In der Tiefe der Nacht wirkt die Ostsee einfach nur kühl und einsam. Nach einiger Zeit tauchten die Lichter am dänischen Anleger auf und nach 45 min an Bord saß ich wieder im Bus. Die nächste Station war Koppenhagen, ohne größeren Halt rollte der Bus durch Dänemark – aber vielleicht gibt es da ja ehe nicht viel zu sehen.

Nachdem Kopenhagen verlassen war, ging ich eigentlich davon aus der Bus fahre über die Brücke nach Malmö. Irgendwann wachte ich auf und stellte fest, dass dem nicht so ist und wir gerade wieder in den Schlund einer Fähre rollen. Diese Überfahrt nach Helsingborg dauert nur kurz und dann war ich erstmal in Schweden.

Meine nächtliche Ruhe störten sehr schnell zahlreiche „Tull“-Beamte, die erst unsere Pässe kontrollierten, dann der Hund das aufgereihte Gepäck abschnüffelte und anschließend jeder einen „Privattermin“ im Zollgebäude hatte. Da ich in einem Bus saß, der Gäst aus Spanien (mehrere Tage Busreise!!!) und Frankreich dabei hatte, waren auch einige Nichteuropäer dabei, die, von Afrika aus, was auch immer in Schweden machen wollten. Ohne wirkliches Englisch ist die Verständigung aber eher zäh und so wurden hier Koffer und Leute richtig unter die Lupe genommen. Mir vertraute der Zoll auch so ;-)

Die Sprache war ehe etwas, was mehr Probleme machte als ich gedacht hätte. Konnte der erste Busfahrer (bis Hamburg) noch mindestens Deutsch und Englisch, so waren die zwei „Hamburger-Kerle“ am Steuer bis Stockholm davon überzeugt, je lauter und aggressiver man den Gegenüber anbrüllt, je besser wird man verstanden. Dem ist natürlich nicht so und das Wort Polizei fiel öfter, wenn mal jemand nicht aussteigen wollte oder einen Halt „nur“ zum Ausstieg auch zu einer ausgedehnten Pause machen wollte. Irgendwo ist der Bus auch einfach weggefahren, als noch mehr Leute draußen waren als es hätte sein sollen, aber die Busfahren waren halt auch sturr.

In Schweden wachte ich nach einiger Zeit wieder mal von der „Döserei“ auf und was ich sah war Natur. Wald, wenige verstreute Holzhäuser typisch schwedisch mit Faluröd angestrichen und eine Autobahn die ungefähr so viele Autos nutzen wie die A40 am ersten Mai.

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