Mittwoch, 21. Januar 2009

Origin of Nordic-Walking


Seit meiner Ankunft fällt mir die Freunde der Schweden an Outdoor-Aktivitäten auf. In einem Sportladen wäre ich daher auch fast von Fleece-Shirts, the-North-Face Jacken, Mützen und Handschuhen erschlagen worden. Wenn ich mehr Geld ausgeben wollte, könnte ich.....
Es ist aber entgegen meiner ersten Vermutung nicht so, wie man es aus Deutschland kennen mag, erstmal Sportausrüstung kaufen, Sport machen aber nur vielleicht. Die Schweden tragen scheinbar immer noch ein Wikinger-Gen in sich. Bei Wind und Wetter geht's raus. So sah ich heute vormittags beim Laufen irgendwo im Wald schon eine Menge Spuren im Schnee, ganze Rudel oder auch einzelne Nordic-Walker kreuzten meinen Weg. Wobei ich bei deren Anblick zwangsläufig mit einem Schmunzeln an Jörg und Dirk denken muss, die scheinbar die größten Fans dieser Sportart sind. Die Wälder hier sind durchzogen von Pfaden die meist auch irgendwo an einem markanten Punkt auf einen größeren Weg münden. Gestern klappte es prima, bei einem Lauf konnte ich mich kilometerlang anhand kleiner Wegweiser orientieren und bin letztlich dort gelandet, wo ich hin wollte. Nachdem es nachmittags deutlich zu Deutsches Wetter hier hatte, kamen heute die Minusgrade zurück. So war der angetaute Schnee wieder fest vereist. Nach dem Aufstehen hatte ich Lust eine Strecke nördlich von Flogsta zu erkunden.
Ein kurzer Blick auf die Karte und los. Angedacht war ein Lauf von rund 45min. Schon beim bergab Stück direkt am Haus merkte ich, dass der Boden gut glatt war. Wie geplant kam ich kurze Zeit später in den Wald. Ein Fluss irgendwo im Norden hatte ich mir als Orientierung vorgenommen und so lief ich viele zackige Pfade kreuz und quer durchs Holz. Mal lag mehr, mal weniger Schnee.
Alles in allem eher ein Cross-Lauf. Der Fluss wollte nicht kommen und beim Kreuzen einer Straße lief ich diese entlang. Als Uppsala einfach nicht am Horizont auftauchen wollte und ich auch wegen der Wolkendecke reichlich die Orientierung verloren hatte, stoppte ich nach einigen Kilometern an einer Bushaltestelle. Toll! Die Linie geht von Uppsala nach Sala und ich laufe in Richtung Sala; also gerade weg von Uppsala. So hatte ich irgendwann dann 16km - 17km in den Beinen und musste mich ordentlich spurten, denn der Plasmaprof würde sicher nicht auf mich warten.
Eine Streckenrekord für den Weg zum Angstrom hätte ich heute jedoch sicher nicht aufstellen können. Die Wege waren ars.... glatt. Meist eine reine Eisfläche und die Devise konnte nur sein, ja nicht stark lenken und nur wenig bremsen. Das Reifenprofil ähnelt auch eher slicks, dennoch ging bisher alles ohne Sturz; eigentlich verwunderlich.
Die Norrlands Nation hat in der Stadt einen schönen Pub, der vom Stil her etwas an britishe Pubs erinnert. Die Bierauswahl ist riesig und das Essen der Rede nach gut. Gestern kehrten wir (3 x Italien + ich) dort ein, auch weil wir für den Eintritt in den Club locker eine Stunde hätten anstehen müssen. Der Abend war unterhaltsam, ich stellte fest, dass wohl nicht jeder Italiener bei der Mafia ist und die Italiener guckten verdutzt, als ich sagte, ich (ein Deutscher) trinke eher wenig Bier. Die erste Woche ohne Bochum war insgesamt voll mit neuen und meist guten Eindrücken. Hier ist alles sehr offen und unter den int. Studenten kommt es schnell zu etwas Smalltalk, so heute im Touristenbüro mit einer netten Russin mit einer tollen, warmen Mütze (Uschanka).

5 Kommentare:

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  2. RESPEKT 16-17 KM in 45 Min!!!!
    Hallo Klaus schön, dass du an uns denkst! Aber wegen den Stockenten an Stöcken gibt es noch einen zurück! Da ich es immer noch nicht geschafft habe einen NAVI für Läufer zu entwickeln, werde ich Sonntag bei der Jahreshauptversammlung wohl mit einem Spendenschwein rumgehen, um ein NAVI für dich zu besorgen. Wir wollen ja nicht, dass du in Uppsalla los läufst und bei uns beim Training auftauchst!!!

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  3. Die 45min zu laufen waren der Plan.... sind aber 1:15Std. geworden..... man beachte das Wort "angedacht"!

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